Die Ereignisse der letzten Wochen lassen mich auch am 19. Jahrestag meiner Lebertransplantion in einer nachdenklichen Stimmung zurück. Wie ihr ja wisst bin ich mir mehr als bewusst, dass meine beiden Organspender und deren Familien mir nichts weniger als pure Lebenszeit geschenkt haben. Die Dankbarkeit, die ich hierfür empfinde, könnte nicht größer sein ❤️👼🏻

In den letzten Tagen wurde mir aber auch immer wieder bewusst, dass ich all das Gute, dass ich in meinem Leben erfahren durfte, auch der Gesellschaft und letztlich der sozialen Demokratie unseres Landes verdanke.
Ich durfte diese Organe erhalten, ohne dass meine Eltern ihr Haus verkaufen, sich hoch verschulden und irgendjemanden bestechen mussten. Ich darf leben, weil eine Krankenversicherung die unfassbar teuren Operationen, Krankenhausaufenthalte und Medikamente seit Jahren zahlt. Ich durfte Abitur machen, studieren, arbeiten und am öffentlichen Leben teilnehmen, weil es eine Gesellschaft gibt, die auch mein Leben als lebenswertes Leben anerkennt.
Ich bin eine schwerbehinderte Frau und darf trotzdem auf eine glückliche Zukunft hoffen. All das ist in den meisten Ländern der Welt keine Selbstverständlichkeit.

Umso betroffener macht es mich, dass die Kräfte, die dieses System bedrohen immer mehr Zuspruch bekommen. Ich sage sicherlich nicht, dass alles perfekt ist aber wollen wir die Zeit wirklich zurückdrehen?
Bei allem Verbesserungsbedarf bin ich der festen Überzeugung, dass es sich lohnt für ein buntes Deutschland einzustehen – zu der neben Menschen jeder Haut- und Regenbogenfarbe auch wir Menschen mit Special Effect gehören.

In diesem Sinne: Auf das Leben und all das Gute, dass Möglich ist! 🥂🍾😊

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