Nun habe ich sie gehalten, die schwerste, aber auch bedeutungsvollste Rede in meinem bisherigen Leben. Wir haben Lars beerdigt. Bei unserer Verabschiedung wünschte er sich von mir, dass ich etwas auf seiner Beerdigung sage.
Er hätte ein Herz und eine Lunge gebraucht. Er ist 40 Jahre alt geworden. Er ist einer von drei Wartepatient:innen, die täglich sterben, da einfach nicht genug Organe verfügbar sind. Seine 10-jährige Tochter am Grab stehen zu sehen, ist unerträglich.
Lars war derjenige in meinem Leben, den ich mehr als jeden anderen bewundert habe. Bewundert wegen seines Willens, ein normales und erfülltes Leben zu führen und seine Entschlossenheit, mit der er deshalb alle Hürden in Angriff nahm, die ihn von diesem Leben abhalten wollten
Ich habe noch nie jemanden getroffen, der einerseits so ein unerschütterlicher Kämpfer war und zugleich von so großer Güte und Zugewandtheit beseelt war. Er wollte kein Mitleid, nie. Wenn ich mal fragte: „Mein Gott, Lars, woher Deine Kraft?“ Dann antwortete er: „Was soll ich denn sonst machen, Gerri? Nicht glauben? Aufgeben? Keine Option“.
Erst durch so ein Erlebnis werden Statistiken fürchterlich real. Soweit ich weiß, kann man mit funktionierenden Organen im Himmel nichts mehr anfangen- auf der Erde retten sie aber Leben. Besorgt euch einen Organspendeausweis, lasst euch ein Tattoo stechen @junge_helden, egal, irgendwas.
Lars ist am Ende selbst noch #Gewebespender geworden und hat jemandem verholfen, sehen zu können.
#organspende #jungehelden
(Auf dem Bild hat er mir bei den @100meilenberlin Mut zugesprochen ❤️)
Quelle